Es gab einen gigantischen Durchbruch bei der Suche nach außerirdischem Leben – könnte dies der Beweis dafür sein, dass es irgendwo da draußen Aliens gibt? Und welche Rolle spielt Methan dabei?
Vor wenigen Monaten ist das James Webb-Teleskop gestartet, das wohl beste Weltraumteleskop, das die Menschheit je gebaut hat. Noch ist es nicht im normalen Betrieb, es hat aber schon ein paar Testfotos gemacht. Unten seht Ihr etwa das erste Testfoto, das mit allen 18 Spiegelsegmenten gemacht wurde. In der Bildmitte sehen wir einen zweitausend Lichtjahre weit entfernten Stern. Die roten Pünktchen im Hintergrund sind Milliarden Jahre alte fremde Galaxien.

Und unten ein Vergleich zwischen dem James-Webb-Bild und dem gleichen Ausschnitt aufgenommen mit erdgebundenen Teleskopen. Bereits die Testfotos des James Webb-Teleskops sind unglaublich – jetzt stellt euch mal vor, was wir entdecken werden, wenn das James Webb-Teleskop ab Juni im normalen Betrieb sein wird. Die Vorfreude wird gesteigert durch eine neue Studie zur Suche nach außerirdischem Leben, die nun veröffentlicht wurde. Darin haben die Forscher herausgearbeitet, dass wir hauptsächlich nach Methan in der Atmosphäre von Exoplaneten suchen müssen, wenn wir Aliens finden wollen – und wie es der Zufall so will, ist Methan eines der atmosphärischen Gase, das mit dem James Webb-Teleskop am besten nachgewiesen werden kann. Also, die Chancen stehen gut, dass wir dieses oder nächstes Jahr einen Planeten in der Milchstraße entdecken, auf dem es vermutlich außerirdisches Leben gibt.

Aber warum eigentlich gerade Methan? Soweit wir wissen, wird Methan fast ausschließlich durch biologische Prozesse erzeugt, etwa durch Mikroben in Feuchtgebieten, Reisfeldern oder in den Eingeweiden von Tieren, wie zum Beispiel Menschen. Methan entsteht aber auch durch menschliche Aktivitäten wie etwa die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle und Öl, die aus den Überresten toter Organismen bestehen. Der Anteil des nicht biologisch erzeugten Methans auf der Erde ist relativ gering. Joshua Krissansen-Totton, Co-Autor der Studie, sagt: “Methan ist keine hypothetische Biosignatur. Wir wissen, dass das Leben auf der Erde im Wesentlichen während der gesamten Erdgeschichte Methan produziert hat, und die atmosphärischen Methankonzentrationen könnten auf der frühen Erde hoch gewesen sein, bevor es Sauerstoff in der Atmosphäre gab.”

Fast wie aus einer anderen Welt: Der Ammonit
Die Ammoniten sind eine ausgestorbene Teilgruppe der Kopffüßer, die vor mehreren Millionen Jahren auf der Erde lebten. Sie starben vor 66 Millionen Jahren zur selben Zeit wie die meisten Dinosaurierarten aus. Mit diesem Fossil holst du die Urzeit zu dir nach Hause!
Methan entsteht durch biologische Prozesse
Natürlich könnte man jetzt sagen, dass das Leben auf anderen Planeten ganz anders funktioniert und vielleicht kein Methan produziert wird. Aber das ist laut der Studie relativ unwahrscheinlich. Denn die Bedingungen auf erdähnlichen Gesteinsplaneten dürften sich grundsätzlich ähneln. Und die Methanogenese, also die mikrobielle Bildung von Methan in Lebewesen, ist die einfachste und naheliegendste Stoffwechselstrategie für jegliches kohlenstoffbasiertes Leben, egal, auf welchem Planeten. Natürlich können wir mit unserem begrenzten Wissen nicht ausschließen, dass es auch nicht kohlenstoffbasiertes Leben geben könnte.

Noch ein Argument spricht für die Suche nach Methan in Exoplaneten-Atmosphären: Methan würde in den Atmosphären bewohnbarer Gesteinsplaneten nicht lange überleben, wenn es nicht ständig nachgeliefert würde, möglicherweise durch lebende Organismen. Auf der Erde ist das atmosphärische Methan instabil – es wird durch die chemischen Wirkungen des Lichts zerstört, aber es wird ständig durch biologische Prozesse nachgeliefert. Heißt: Wenn wir einen Exoplaneten mit viel Methan in der Atmosphäre finden, spricht sehr viel dafür, dass es durch andauernde biologische Prozesse erzeugt wird, da es sich ansonsten schon längst verflüchtigt hätte.
Methan gibt Hinweis auf Leben auf Exoplaneten
Jetzt mag man vielleicht dagegen halten, dass es doch auch nicht-biologische Prozesse geben könnte, die vielleicht ganz anders ablaufen als auf der Erde und Methan produzieren könnten. Soweit wir wissen, käme da vielleicht irgendeine Art von Exo-Vulkanismus in Betracht. Aber, wie die Studie beschreibt, würden solche geologischen Prozesse zwar vielleicht Methan in die Atmosphäre befördern, sie würden aber auch andere Fingerabdrücke hinterlassen. Man würde auf solch einem vulkanischen Exoplaneten zum Beispiel auch viel Kohlenmonoxid in der Atmosphäre finden. Wenn wir also einen Exoplaneten mit Methan aber ohne Kohlenmonoxid finden, dann ist die naheliegendste Erklärung: Aliens!
Wir stehen kurz davor das beste Weltraumteleskop aller Zeiten in Betrieb zu nehmen, mit dem wir ferne Exoplaneten in noch nie dagewesenen Details beobachten können. Und wir wissen genau, wonach wir suchen müssen, um außerirdisches Leben zu entdecken. Die Voraussetzungen sind perfekt für den vielleicht größten Durchbruch in der Wissenschaft aller Zeiten.
Wollt ihr mehr über das James Webb-Teleskop lernen? Dann schaut euch dieses Video an:
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