Außerirdisches Leben direkt neben uns, Aliens auf dem Mond – die gibt es, glaubt zumindest ein renommierter Harvard-Professor. Gibt es auf dem Mond tatsächlich Aliens?
Der Harvard-Professor Avi Loeb fällt des Öfteren mit spannenden Theorien über Aliens auf. Er ist beispielsweise der größte Verfechter der Idee, dass der interstellare Asteroid Oumuamua kein gewöhnlicher Stein war, sondern eine Alien-Sonde. Der Durchflug von Oumuamua durch unser Sonnensystem im Jahre 2017 war eine echte Premiere. Es war das erste Objekt in unserem Sonnensystem, das eindeutig als interstellar identifiziert werden konnte, also aus einem anderen Sternsystem stammte.
Bei so gut wie allen anderen Asteroiden und Kometen in unserem Sonnensystem ist man sich sicher, dass sie auch hier in unserem System entstanden sind. Ein Objekt aus einem anderen Sonnensystem ist wirklich etwas Besonderes und es stellte sich eben naturgemäß die Frage, ob Oumuamua vielleicht absichtlich von Aliens geschickt wurde. Wirklich handfeste Beweise dafür gibt es bis heute nicht, aber Avi Loeb hält an seiner Theorie fest. Egal, ob man Avi Loeb zustimmt oder nicht, er argumentiert grundsätzlich seriös, ist Harvard-Professor und in der astronomischen Szene höchst anerkannt. Umso spannender ist es, dass er auch noch eine andere spektakuläre Idee auf Lager hat – und die betrifft unseren Mond!

Aliens auf dem Mond?
Es geht um Aliens. Avi Loeb hält es für wahrscheinlich, dass es auf dem Mond Aliens gibt. Er schreibt dazu: “Die Idee ist, die Mondoberfläche als ein Fischernetz für interstellare Objekte zu betrachten, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben und möglicherweise Bausteine des Lebens aus den bewohnbaren Umgebungen um andere Sterne liefern.”
Auf den ersten Blick würde man unseren Mond nicht mit Leben in Verbindung bringen. Der Mond besitzt keine Atmosphäre, die Temperaturen sind extrem und auf der Oberfläche befindet sich im Prinzip nur Mondstaub, sogenannter Regolith. Aber gerade diese kargen Eigenschaften könnten ihn dafür prädestinieren, Spuren von Alien-Leben zu enthalten. Denn das Fehlen einer Mondatmosphäre garantiert, dass Substanzen, die den Mond aus den Tiefen des Weltraums erreichen, auf der Mondoberfläche landen könnten, ohne zu verglühen. Der Grund, weshalb wir auf der Erde Sternschnuppen sehen, ist ja letztlich nur, dass Steinchen aus dem Weltraum durch Reibung in der Atmosphäre verglühen. Das geht auf dem Mond mangels Atmosphäre nicht. Außerdem ist der Mond – so weit wir wissen – geologisch weitestgehend inaktiv. Keine Vulkane, keine Erdbeben.
Ablagerungen auf dem Mond könnten Alien-Spuren enthalten
Und das bedeutet, dass die auf seiner Oberfläche abgelagerten Partikel erhalten bleiben und sich nicht mit dem tiefen Mondinneren vermengen, es gibt also keine Sedimentdurchmischung. Der Mond ist also wie eine Art kosmischer Briefkasten, der in den letzten Milliarden Jahren zuverlässig die Post aus dem All aufgefangen hat und sie nach wie vor für uns lagert. Doch wir Menschen haben uns bislang nicht besonders dankbar gezeigt und haben die Post noch nie geleert. Was für geheimnisvolle Zuschriften und Briefe aus den Weiten des Universums mag der Mond für uns bereithalten.

Dabei könnten die Ablagerungen auf dem Mond wirklich hoch interessant sein. Denken wir mal zurück an Oumuamua – statistisch gesehen sind in den vergangenen Milliarden Jahren sehr viele solcher interstellaren Objekte in das Sonnensystem eingetreten und wenn wir in unserer Nähe irgendwo Ablagerungen davon finden, dann auf dem Mond.
Avi Loeb sagt: “Sollten interstellare Impaktoren die Bausteine extraterrestrischen Lebens enthalten, könnte man diese Biomarker durch die Analyse von Mondoberflächenproben gewinnen. Die Identifizierung von Biomarkern aus Material, das aus der bewohnbaren Zone um andere Sterne stammt, würde uns Aufschluss über die Art des außerirdischen Lebens geben.”
Mondgestein analysieren und Aliens finden
Es klingt unglaublich, aber es ist absolut schlüssig: Durch die Analyse von Mondgestein könnten wir Spuren von außerirdischem Leben aus anderen Sternsystemen finden. Da fragen sich jetzt sicherlich einige von euch, ob wir da nicht einfach die Proben untersuchen könnten, die von den Apollo-Astronauten mit zur Erde gebracht wurden. Theoretisch schon, aber das ist natürlich nur eine begrenzte Probengröße und diese Steine sind auch schon lange kontaminiert, dadurch dass sie sich eben nun auf der Erde befinden.

Um wirklich die Spuren von Alien-Leben im Regolith zu finden, müssten wir also Experimente direkt auf dem Mond durchführen. Und das könnte in den kommenden Jahren geschehen, denn im Rahmen des Artemis-Programm will die NASA wieder Astronauten auf unseren Trabanten schicken und sogar eine feste Basis auf dem Mond errichten. Stellt sich nur die Frage, wie wir dann feststellen können, ob das analysierte Mondgestein Spuren von extraterrestrischem Leben enthält – schließlich haben wir da keine Erfahrungswerte, wonach wir genau suchen müssen.
Verhältnis der Isotope gibt Hinweise auf Aliens
Einen interstellaren Ursprung, also eine Herkunft aus einem fremden Sternsystem festzustellen, wäre gar nicht so schwer. Eine Abweichung vom einzigartigen solaren Verhältnis der Isotope von Sauerstoff, Kohlenstoff oder Stickstoff würde da schon ausreichen. Aber das alleine wäre noch kein Nachweis von Aliens. Laut Avi Loeb bestehen aber durchaus gute Chancen, im Mondstaub die Biosignaturen von Alien-Leben zu finden.
Auf der Erde etwa wurden die ältesten Mikrofossilien mit eindeutigen Beweisen für biologische Zellen, die vor etwa 3,4 Milliarden Jahren lebten, in der Strelley Pool Formation in Westaustralien entdeckt. Wenn man sich die Zeitspanne ansieht, in der der Mond schon existiert, ist es nicht unmöglich, dass wir Überreste von außerirdischen Zellstrukturen auf dem Mond finden, die durch interstellare Objekte in unser Sonnensystem gebracht wurden.

Und das könnte uns dann direkt auch eine der größten Fragen der Astrobiologie beantworten: Ähnlichkeiten zwischen irdischem Leben und den potentiellen Überresten von Alien-Leben im Mondgestein würden darauf hindeuten, dass es überall einen einzigartigen biochemischen Weg für das Leben gibt, also dass das Leben im Prinzip überall ähnlich aufgebaut ist. Dann wüssten wir auch viel eher, nach welchen Signaturen von Leben wir auf weit entfernten Exoplaneten suchen müssten.
Panspermie: Leben verbreitet sich zwischen Sternsystemen
Ein solcher Fund würde außerdem beweisen, dass die Panspermie-Hypothese Realität ist, also die Idee, dass Leben sich durch den Weltraum zwischen Sternsystemen verbreiten kann. Das könnte sogar bedeuten, dass auch das Leben auf der Erde ursprünglich von ganz woanders, von einem weit entfernten Ort innerhalb unserer Milchstraße kam. Noch aufregender wäre es, Spuren von technologischen Geräten zu finden, die vor Milliarden Jahren auf der Mondoberfläche abgestürzt sind. Avi Loeb glaubt daran und sagt: “Das käme einem Brief einer außerirdischen Zivilisation gleich, der besagt: “Wir existieren. Ohne einen Blick in unseren Briefkasten würden wir nie erfahren, dass eine solche Botschaft angekommen ist.”
Es ist definitiv einen Versuch wert, denn die andere Alternative, wirklich zu fremden Sternsystemen hinzufliegen und dort vor Ort Proben zu nehmen, würde bei unserem derzeitigen Stand der Technik viele Jahrtausende in Anspruch nehmen. Allein unser Nachbarstern Proxima Centauri ist 4,2 Lichtjahre entfernt. Würden die Voyager-Sonden, die sehr schnell sind, in Richtung Proxima Centauri fliegen, bräuchten sie immer noch über 70.000 Jahre. Unfassbar. Wenn Loebs Theorie stimmt, ist der Mond also unsere beste Chance um die Spuren von außerirdischen Leben zu entdecken.
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