Die Dunkle-Wald-Theorie: Haben Aliens uns schon entdeckt?

Aliens und die Dunkle-Wald-Theorie

Lauern im Weltraum bösartige Aliens, die uns vernichten wollen? Verhalten wir uns gefährlich, indem wir Signale in den Weltraum schicken und dadurch auf uns aufmerksam machen? Genau das besagt die Dunkle-Wald-Theorie und wir klären heute, wie groß die außerirdische Gefahr für uns wirklich ist.

Wer von euch ist Star-Trek-Fan? Bestimmt einige und Ihr kennt sicherlich die Borg. Eine künstliche Lebensform, die aus einem Kollektiv von Wesen besteht und auf Assimilation anderer Zivilisationen abzielt. Die Borg scheinen sich nicht besonders um die diplomatischen oder kulturellen Unterschiede anderer Zivilisationen zu kümmern und nutzen ihre fortschrittliche Technologie, um andere Zivilisationen zu assimilieren oder zu vernichten. Das führt uns direkt zur Dunklen-Wald-Theorie, nach der Zivilisationen aus Angst vor Konflikten und Ausrottung durch andere Zivilisationen wie die Borg still bleiben und sich verstecken. 

Processing…
Success! You're on the list.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendwo in unserer Galaxis eine Spezies wie die Borg gibt, ist gar nicht so gering – die Milchstraße besteht aus hunderten Milliarden von Sternsystemen, irgendeine Art von Leben sollte sich dort gebildet haben. Und den Umstand, dass wir angesichts der wahrscheinlichen Existenz von außerirdischem Leben noch nichts davon gefunden haben, bezeichnet man als das Fermi-Paradoxon. Oder anders formuliert: Das Fermi-Paradoxon ist die scheinbare Diskrepanz zwischen der hohen Wahrscheinlichkeit für das Vorhandensein von außerirdischem Leben im Universum und dem Fehlen von eindeutigen Beweisen für dessen Existenz. Und da kommt jetzt als Antwort der Dunkle Wald ins Spiel.

Borg-Spezies
Ein Kollektiv von Wesen

Was ist die Dunkle-Wald-Theorie?

Die Dark-Forest-Theorie besagt, dass es im Universum viele intelligente Zivilisationen gibt, aber, dass diese aus Angst vor Konflikten und Ausrottung durch andere Zivilisationen still bleiben und sich verstecken. Wie in einem Dunklen Wald, in dem man lieber ganz ruhig bleibt, weil man weiß, dass ein tödlicher Jäger unterwegs ist. 

Mondgestein Meteorit

Ein Stück vom Mond für dein Wohnzimmer: Hol dir jetzt deinen Mondmeteoriten!

Die Dark-Forest-Theorie wurde erstmals von dem chinesischen Science-Fiction-Autor Liu Cixin in seinem Roman “Die drei Sonnen” vorgeschlagen und hat seitdem in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und unter Science-Fiction-Fans für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Wir sprechen hier also nicht über an den Haaren herbeigezogenen Unfug, sondern über etwas, das Wissenschaftler durchaus für realistisch halten. 

Dunkle-Wald-Theorie: First Mover Advantage

Die Theorie basiert auf der Annahme, dass die Alien-Zivilisation in der Milchstraße, die als erstes so weit fortgeschritten ist, dass sie interstellar reisen könnte, einen massiven Vorteil hat. Wenn eine Zivilisation als erste die Fähigkeit zur interstellaren Reise entwickelt, könnte sie andere Zivilisationen, die noch nicht so weit fortgeschritten sind, dominieren, kontrollieren oder sogar komplett auslöschen. Das würde Sinn ergeben, um diese Vormachtstellung aufrecht zu erhalten, man nennt das auch First Mover Advantage. 

Wenn man den technologischen Vorteil nutzt, um andere intelligente Lebensformen in der Galaxis aufzuspüren und diese dann direkt zu vernichten, dann kann sich nie irgendeine Konkurrenz entwickeln. Das ist so, als hätte Microsoft, nachdem sie den Internet Explorer herausgebracht haben, alle anderen Tech-Firmen niedergebrannt, damit niemand einen anderen Browser herausbringen kann.

Wenn eine solch fortschrittliche aggressive Spezies existiert, heißt das, dass Zivilisationen, die zu laut und kommunikativ sind, ein höheres Risiko haben, entdeckt und angegriffen zu werden. Daher würde es nur Sinn ergeben, sich ganz ruhig zu halten und sich zu verstecken, um das eigene Überleben zu sichern. Es würde dann für fortgeschrittene Zivilisationen auch Sinn ergeben, Technik zu entwickeln, um die Signale und Spuren der eigenen Existenz zu verbergen, indem sie beispielsweise ihre Kommunikation verschlüsseln oder sich in dunklen Regionen des Weltraums verstecken. 

Aliens verstecken sich

Inwiefern ist das jetzt eine Antwort auf das Fermi-Paradoxon? Nun, das würde bedeuten, dass die Milchstraße voll mit Aliens und Zivilisationen ist. Aber die halten sich alle versteckt und sind mucksmäuschenstill — und deswegen haben wir noch kein Anzeichen von ihnen gefunden, denn sie wollen ja schließlich nicht von der Predator-Zivilisation entdeckt werden. 

Die Milchstraße wäre dann ein dunkler Wald und überall versteckt sich außerirdisches Leben. Gar nicht mal so unrealistisch – wir wissen aus der Menschheitsgeschichte, dass technologische Fortschritte oft genutzt wurden, um primitivere Populationen zu erobern, zu versklaven und zu unterdrücken. Wir wissen auch, dass Verstecken eine verbreitete Überlebensstrategie in der Natur ist. Wenn man das kombiniert und auf ein galaktisches Ausmaß überträgt, scheint der Dunkle Wald also realistisch zu sein. 

Dunkler Wald vor der Milchstraße
Könnte unsere Milchstraße ein Dunkler Wald sein?

Wir machen permanent auf uns aufmerksam. Wir senden Radiowellen und andere elektromagnetische Signale aus, um mit Satelliten und Raumsonden zu kommunizieren, um unsere Fernseh- und Radiosendungen auszustrahlen und um Daten zwischen verschiedenen Orten auf der Erde auszutauschen. Diese Signale breiten sich durch das Universum aus und könnten von anderen Zivilisationen empfangen werden. Wenn die Galaxis also ein dunkler Wald ist, in dem sich alle verstecken, sind wir das überdrehte Weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland, dem man nur folgen muss, um sich dann einen leckeren Kaninchenbraten draus zu machen. 

Was misst die San-Marino-Skala?

Es gibt eine Skala, mit der die Gefahr des Dunklen Waldes messen kann, die San-Marino-Skala, benannt nach dem Zwergstaat San Marino, in dem sie entwickelt wurde. Auf der San-Marino-Skala wird die Gefährlichkeit von Signalen, die wir in den Weltraum aussenden, gemessen. Wenn wir eine Folge ZDF-Traumschiff in den Weltraum senden, wäre das eine 1, der niedrigste Wert auf der Skala, weil kein vernünftiges Lebewesen im Weltraum sich einem Planeten nähern wollen würde, der solche Sendungen produziert. Wenn wir eine Nachricht an alle Milliarden Exoplaneten der Galaxis schicken mit dem Inhalt: “Wir haben super viele Rohstoffe, sind suizidal und wollten ausgelöscht werden!” wäre das eine 10. Wie sollen wir uns nun angesichts der potentiellen Existenz des Dunklen Walds verhalten? 

Wollt ihr noch mehr über dieses Thema erfahren, dann schaut euch unbedingt mal dieses Video an:

Astronautennahrung, Eisenmeteorite und Plüschplaneten: In unserem Weltraum-Shop bleibt kein Wunsch offen. Kommt vorbei und stöbert in unseren Weltraum-Produkten.

Impressum und Datenschutz