Die NASA hat das Geräusch eines Schwarzen Lochs aufgenommen – und es ist ebenso faszinierend wie gruselig.
Im Weltraum gibt es keine Geräusche, richtig? Das stimmt nicht so ganz, es handelt sich um einen weit verbreiteten Irrglauben. Forscher konnten nun sogar ein Schwarzes Loch hörbar machen. Schwarze Löcher sind Objekte, deren Masse in einem bestimmten Bereich so sehr verdichtet ist, dass eine Singularität entsteht. Ein Punkt, der so zusammengequetscht ist, dass er keine Ausdehnung mehr besitzt, noch nicht mal einen Millimeter. Um diese Singularität herum ist die Schwerkraft sehr stark und in einem gewissen Umkreis kann selbst das Licht nicht mehr entkommen. Die Grenze, hinter der das Licht der Gravitation nicht mehr widerstehen kann, nennt man Ereignishorizont und je nachdem, wie schwer das Schwarze Loch ist, erreicht dieser Ereignishorizont unterschiedlich große Ausmaße. Alles könnte theoretisch zum Schwarzen Loch werden, es müsste nur genügend verdichtet werden.
Trotz ihres einnehmenden Wesens beeinflussen Schwarze Löcher aber auch ihre Umgebung. Sie senden heftige Energiestrahlen aus, die man als Jets bezeichnet. Diese entstehen, wenn sich um ein Schwarzes Loch Materie ansammelt in einer sogenannten Akkretionsscheibe. In der Akkretionsscheibe entstehen gigantische Energiemengen, die sich irgendwann als Jets in den Kosmos entladen. Schwarze Löcher senden aber teilweise auch Gravitation- und Druckwellen aus. Insgesamt kann man sagen, dass Schwarze Löcher nicht nur jede Menge Kram verschlucken, sondern auch Effekte aussenden, die die Umgebung beeinflussen. Und das haben sich NASA-Forscher zunutze gemacht.

Welche Geräusche machen Schwarze Löcher?
Sie beobachteten ein Schwarzes Loch im Perseus-Galaxienhaufen in einer Entfernung von schlappen 240 Millionen Lichtjahren. Die NASA schrieb in einer Pressemitteilung: “Astronomen entdeckten, dass die Druckwellen, die das Schwarze Loch aussendet, Wellen im heißen Gas des Haufens verursachen, die in einen Ton übersetzt werden können – einen, den Menschen nicht hören können, etwa 57 Oktaven unterhalb des mittleren C.” Das Schwarze Loch interagiert also mit den umliegenden heißen Gasnebeln. Und das konnte die NASA in hörbare Frequenzen umwandeln – so klingt ein Schwarzes Loch:
Gruselig, oder? Vor allem klingt es irgendwie… spacig. Es könnte als Hintergrund-Sound von Star Trek funktionieren, oder? Der Ton ist übrigens nicht genau das, was Ihr hören würdet, wenn Ihr euch in der Nähe des Schwarzen Lochs befinden würdet – denn Menschen wären nicht in der Lage den Originalton zu hören.
Ton von Schwarzen Loch aufgenommen
Die NASA-Forscher haben den Ton in den hörbaren Bereich für uns Menschen übersetzt. Die Signale sind in dieser Form, wie wir sie eben gehört haben, bis zu 288 Quadrillionen Mal höher als ihre ursprüngliche Frequenz. Man bezeichnet so ein Vorgehen als Sonifikation. Aber warum können wir denn überhaupt etwas im Weltraum hören? Der größte Teil des Weltraums ist ein Vakuum, in dem sich keine Schallwellen ausbreiten können. In diesem Großteil stimmt das Vorurteil, dort könnt Ihr tatsächlich nichts hören. Aber das Vakuum ist nicht überall perfekt.

An Orten wie Galaxienhaufen gibt es große Mengen an intergalaktischem Gas, das Hunderte oder sogar Tausende von Galaxien einhüllt. Wie so eine Art Gas-Suppe, in der die Galaxien schwimmen. Super dünn und mit bloßem Auge unmöglich zu erkennen, aber dieses intergalaktische Gas genügt als Medium für die Ausbreitung von Schallwellen. Hier noch eine schöne Umschreibung der NASA-Forscherin: “Es ist wie eine wunderschöne Filmmusik von Hans Zimmer mit einem sehr hohen Stimmungsniveau. Die Vorstellung, dass es diese supermassiven Schwarzen Löcher gibt, die im ganzen Universum verstreut sind und unglaubliche Lieder ausstoßen, ist ein sehr verlockender Gedanke.”
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