Leben auf dem Mars – doch möglich?

NASA Logo vor rotem Marsboden

Es gibt Leben auf dem Mars und die NASA ignoriert es. Diese Aussage trifft ein leitender Wissenschaftler der Viking-Sonden, die vor rund 40 Jahren zum Roten Planeten geflogen sind. 

Hat die NASA bereits in den siebziger Jahren Leben auf dem Mars entdeckt, aber die Forschungen darüber eingestellt? Diese steile These stellt der Wissenschaftler Gilbert Levin auf, der bei der Viking-Mission vor 40 Jahren eine leitende Funktion innehatte. Er sagt, dass damals bei der Mission Indizien für mikrobielles Leben auf dem Mars gefunden wurden. Wow, wenn das wirklich stimmt, dann wäre das ein echter Meilenstein für die Alien-Forschung und das würde uns vermutlich in eine absolute Existenzkrise stürzen, weil wir dann nicht mehr alleine sind. 

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Also, erstmal zurück in die 70er Jahre, als das Alien-Drama seinen Lauf nahm. Damals schickte die Nasa im Rahmen des Viking-Programms zwei Sonden zum Roten Planeten: Viking 1 und Viking 2, die die wichtigste Frage aller Fragen klären sollten, die da wäre: Gibt es Leben auf unserem Nachbarplaneten? 

Die Experimente der Viking-Sonden

Die Sonden landeten im Juli und September 1976 auf der Oberfläche des Mars und sendeten erstmals in der Geschichte der Marsforschung rund 2300 detaillierte Bilder des roten Planeten. Damals war das echt eine Sensation und es stellt bis heute einen der Höhepunkte der Marsforschung da. 

Aufnahme vom Mars von der Viking-Sonde
Bitte lächeln: Viking-Sonde schießt Foto vom Mars

Die beiden Sonden waren mit verschiedenen Experimenten ausgestattet, zum Beispiel wollten die Forscher nach Spuren von Photosynthese suchen oder Bodenproben über einen längeren Zeitraum hinweg einem Gasgemisch aussetzen. Das Experiment, was aber jetzt für uns von Interesse sein soll, ist das Labeled Release Experiment, das unter der Leitung des Forschers Gilbert Levin durchgeführt wurde. Hierbei haben beide Viking Sonden an unterschiedlichen Orten eine Probe des Marsboden genommen und diesen mit ein paar Tropfen einer Nährstofflösung vermischt, die mit einem radioaktiven Isotop markiert wurde. 

Viking-Experimente lassen auf Leben auf dem Mars schließen

Die These lautete: Sollten sich in der Bodenprobe atmende Organismen befinden, dann würden diese die Nährstofflösung unter anderem in CO2 umwandeln und das radioaktive Isotop würde sich dann in dem dabei enstehendem Gas nachweisen lassen. Das sollte ein Beweis dafür sein, dass Mikroorganismen im Boden existieren. Und jetzt kommt’s: Das Ergebnis war tatsächlich positiv, die Forscher konnten eine Zunahme von radioaktivem Gas messen, als die radioaktive Nährlösung zugesetzt wurde, und Levin stellte fest, dass diese Robotertests auf das Vorhandensein von lebenden Organismen auf dem Mars hinweisen. 

Leider war er mit dieser Aussage ziemlich in der Minderheit. Alle anderen Forscher gingen weiterhin davon aus, dass die Ergebnisse durch chemische Reaktionen mit dem staubigen Boden des Roten Planeten zu erklären sind und nur wenige Forscher wie Levin blieben bei der Aussage, dass die Ergebnisse nur durch das Vorhandensein von organischen Molekülen zu erklären seien. 

Methanspitzen: Thema nimmt wieder an Fahrt auf

Man machte damals keine Anstalten mehr, weiter nach Lebensformen auf dem Mars auf Basis der Viking-Experimente zu suchen, im Grunde gab man damals auf. Und heute, 40 Jahre später, meldet sich der Außenseiter Levin wieder und sagt, dass die NASA die Ergebnisse von damals nicht richtig weiter verfolgt hat. In der Online-Show “The Space Show” sagte er: “Ich bin sicher, dass die NASA weiß, dass es Leben auf dem Mars gibt. Es gibt substanzielle Indizien für mikrobielles Leben auf dem Mars.” 

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Er forderte ein unabhängiges Gremium auf, sich die ganzen Ergebnisse nochmal ganz genau anzuschauen, auch die Ergebnisse von den späteren Rovern, die nach den Viking-Sonden auf dem Mars unterwegs waren wie Curiosity und jetzt Perseverance. Ein Beispiel, warum Levin davon ausgeht, dass es lebende Organismen auf dem Mars gibt, sind neben den Ergebnissen seines eigenen Experimentes die sogenannten Methanspitzen, die der NASA-Rover Curiosity mit seinem Laser-Spektrometer im Jahr 2019 gemessen hat. Von der Erde wissen wir ja schon, dass mehr als 90 Prozent des Methans in der Atmosphäre von mikrobiellem Leben erzeugt wird. Unter anderem von Kühen, die rülpsen und pupsen, und damit Methan freisetzen.

Ansicht von Mars früher
Brutstätte für Leben: Hatte der Mars früher einmal Wasser?

Baustoffe des Lebens im Sedimentgestein entdeckt

Levin sagt, dass diese enormen Methanspitzen als Beweis für Leben wirklich nur schwer zu ignorieren sind. Allerdings kann Methan auch durch eine Wechselwirkung von Wasser und Gestein erzeugt werden, daher ist die Methanspitze leider kein endgültiger Beweis für Leben auf dem Mars. Die Instrumente an Bord des Rovers erlauben auch keine weiteren Untersuchungen, sodass die Forscher nicht herausfinden können, ob die Methanquelle biologisch oder geologisch zu erklären ist. 

Neben den Methanquellen hat Curiosity auch organische Moleküle in Milliarden alten Sedimentgesteinen entdeckt, Kohlenstoff-Verbindungen, also Baustoffe des Lebens, die aufgrund von Mikroben entstanden sein könnten, die dort vor Milliarden von Jahren gelebt haben. Und dann gibt es noch die Nachricht von der Mars Sonde Mars Express, die vor vier Jahren wohl einen unterirdischen See am Südpol des Roten Planeten entdeckt haben könnte. Hierzu sagt Levin, dass Wasser, eine der wichtigsten Voraussetzungen für Leben, damit kein Problem mehr darstellt für den Nachweis von Leben auf dem Mars. 

Und noch eine Entdeckung weist laut Levin auf außerirdisches Leben hin: Steinformationen, die Curiosity fotografiert hat und die auf biologischen Ursprung hindeuten könnten. Levin hält sie für sogenannte Stromatholiten, das sind biogene Sedimentgesteine oder Fossilien, die nur dann entstehen, wenn Biofilme, die aus Mikroorganismen bestehen, vorliegen. Levin weist auf die verblüffende Ähnlichkeit hin, die zwischen einigen Marsformationen und den Stromatholiten auf der Erde vorliegt. 

Gesteinsformationen auf dem Mars, fotografiert von Curiosity
Foto von Curiosity: Gesteinsformationen auf dem Mars

Für bemannte Missionen: Künftige Mars-Experimente unbedingt notwendig

Aber auch das alles ist noch nicht der finale Gegenschlag und Levin bleibt weiterhin der Mars-Außenseiter. Wir wissen es also noch immer nicht, ob Gilbert Levin mit seiner Annahme recht hat und vermutlich wird es auch die nächsten Jahre so bleiben. Um wirklich Klarheit zu bekommen, müssten erstmal wieder neue Prioritäten gesetzt werden und jeder, der sich schon mal gute Vorsätze fürs neue Jahr auferlegt hat, weiß, wie schwer es ist, sich daran zu halten. 

Dafür müssen wir noch viele weitere Roboter zum Roten Planeten schicken, die aktuelle biologische Experimente durchführen und die Erkentnisse von vor 40 Jahren berücksichtigen und dann hoffentlich bald Klarheit in das Alien-Drama bringen können. Es ist jedenfalls eine spannende Vorstellung, wenn in Zukunft Astronauten zum Mars fliegen könnten. Spätestens dann sollten wir genau wissen, ob sich dort oben eventuell Lebewesen befinden, die sogar eine Gefahr für uns Menschen darstellen könnten. Levin sagt dazu: “Es scheint unvermeidlich, dass Astronauten irgendwann den Mars erforschen werden. Im Interesse ihrer Gesundheit und Sicherheit sollte die Biologie an der Spitze der möglichen Erklärungen für die LR-Ergebnisse stehen.”

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Rover Perseverance: Leben auf dem Mars entdeckt?

Rover Perseverance auf dem Mars

Das könnte die größte Entdeckung der letzten Jahre sein. Der Rover Perseverance hat auf dem Mars organische Moleküle gefunden. Ist das endlich die Entdeckung von außerirdischem Leben, auf die wir schon so lange warten? 

Gab es auf dem Mars einst Leben? Oder existieren dort sogar immer noch außerirdische Lebensformen? Das ist eine der größten Fragen der Weltraumforschung überhaupt und die Chancen dafür standen nie schlecht. Denn, obwohl der Mars heute wie eine verrostete karge Welt wirkt, bietet er auf den zweiten Blick gar nicht so schlechte Grundlagen für Leben. 

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Erst mal: Der Mars ist rot, weil seine Oberfläche weitestgehend verrostet ist. Ihr wisst  bestimmt, dass Rost durch das Zusammenspiel von Metallen mit Wasser entsteht. Es ist unumstritten, dass der Mars früher mal riesige Ozeane, Flüsse und Seen hatte. Vor Milliarden Jahren sah unser Nachbarplanet der heutigen Erde relativ ähnlich. 

Als das Wasser auf dem Mars verschwand

Der Mars verlor dann allerdings seine Atmosphäre, das Wasser verschwand und heute ist er diese rote verrostete Welt. Aber die Nachwirkungen dieser vergangenen Zeit sehen wir überall. Der Rover Perserverance etwa ist in einem ehemaligen See unterwegs, im Jezero Krater. Auf Bilder lässt sich erahnen, dass der Jezero Krater früher mal voll mit Wasser war. Das ist so, als würde in Milliarden Jahren ein außerirdischer Roboter im ausgetrockneten Bodensee rumfahren und dort nach Rückständen von Leben suchen. Und dass es diese Rückstände im Jezero Krater gibt, schien schon immer wahrscheinlich. Das Wasser auf dem Mars ist icht ruckartig verschwunden ist. Der Prozess der Atmosphärenverflüchtigung und des Sublimierens des Wassers dauerte vermutlich sehr lange. In dieser Zeit könnte potentielles Leben auf dem Mars sich auch an die veränderten Umstände angepasst haben und sich vielleicht immer weiter unter die Oberfläche des Planeten zurückgezogen haben. Denn wie wir schon seit Jurassic Park wissen, das Leben findet einen Weg. 

Foto vom Jezero-Krater auf dem Mars
Der Jezero-Krater auf dem Mars (Quelle: NASA_JPL-Caltech)

Bisher stand aber der große Sensationsfund von Perseverance noch aus. Keine Alien-Goldfischskelette im Jezero-Krater oder so – aber jetzt haben wir die Sensation. Es wurde ein Bericht veröffentlicht, der es in sich hat. NASA-Forschungsdirektor Thomas Zurbuchen sagt: “Wir haben den Jezero-Krater für die Erforschung durch ‚Perseverance‘ ausgewählt, weil wir dachten, dort gebe es die beste Chance auf wissenschaftlich exzellente Proben. Jetzt wissen wir, dass wir den Rover an den richtigen Ort geschickt haben.” 

Organisches Material: Mars-Rover untersucht ehemaligen Mars-See

Perservance befindet sich derzeit in einem Delta-Bereich, in dem früher der Jezero-See in einen Fluss überging. Und der Rover untersucht das Sedimentgestein im Delta, das entstand, als Partikel verschiedener Größe sich in der einst nassen Umgebung absetzten. Alleine das ist ja schon unglaublich, wenn man bedenkt, dass wir mittlerweile sicher wissen, dass es früher auf dem Mars diese Delta-Landschaft mit mächtigen Flüssen und Seen gegeben hat. 

Aber jetzt wirds noch unglaublicher: Die Proben, die Perseverance genommen hat, enthalten jede Menge organisches Material. Und zwar die höchste Konzetration von organischem Material, die man bei dieser Mission jemals entdeckt hat. Das wissen wir, da Perservance eingebaute Instrumente hat, mit denen er diese Proben direkt vor Ort untersuchen kann. 

Der Rover Perseverance auf dem Mars
Proben sammeln auf dem Mars: der Rover Perseverance (Quelle: NASA_JPL-Caltech_ASU_MSSS)

Bausteine des Lebens auf dem Mars

Organisches Material ist nicht zwingend gleich Leben. Was man aber sagen kann: Es handelt sich um die Bausteine des Lebens. Die NASA versteht unter dem Begriff „organische Moleküle“ eine Vielzahl von Verbindungen, die hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehen und Wasserstoff- und Sauerstoff-Atome enthalten. Auch andere Elemente wie Stickstoff, Schwefel und Phosphor können darin enthalten sein. Diese organischen Verbindungen sind keine Lebensformen, aber soweit wir wissen, ist das genau die Mischung, aus der Leben hervorgeht. Die Wissenschaftlerin Sunanda Sharma sagt: “Ich persönlich finde diese Ergebnisse so bewegend, weil ich das Gefühl habe, dass wir zu einem sehr entscheidenden Zeitpunkt und mit den richtigen Werkzeugen am richtigen Ort sind.” 

Und genau das ist hier der relevante Punkt. Die Anzeichen verdichten sich mehr und mehr. Ausgetrocknetes Flussdelta, Bausteine des Lebens. Also da muss man kein allzu großer Traumtänzer zu sein, um die Chancen für außerirdisches Leben immens hoch einzuschätzen. Zwar haben auch schon andere Mars-Rover wie Curiosity, der den Mars schon seit zehn Jahren untersucht, solche organischen Verbindungen gefunden – aber es ist das erste Mal, dass wir sie in einer Region gefunden haben, in der es nachweislich früher jede Menge Wasser gab. Stellt euch das mal bildlich vor: Das Wasser des Jezero-Sees ist nach dem Verschwinden der Mars-Atmosphäre nach und nach verdunstet und die organischen Verbindungen haben sich daraufhin im ausgestrockneten See-Bett abgelagert. Und woher kommen in einem See diese organischen Verbindungen ursprünglich? So weit wir wissen von Flora und Fauna im Gewässer. Das mit den Mars-Alien-Goldfischen war also vermutlich gar nicht so weit hergeholt.  

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Vom Mars: Organisches Material soll zur Erde kommen

Es ist ein großer Durchbruch und man kann sich sicher sein, dass wir noch jede Menge spektakuläre Funde machen würden, wenn wir im Jezero-Krater etwas tiefer graben würden. Aber auch schon die Proben, die Perserverance jetzt genommen hat, könnten Leben enthalten. Die Fähigkeiten von den eingebauten Instrumenten in Perserverance sind leider begrenzt und es wäre notwendig, diese Proben auf der Erde zu untersuchen. Und genau das hat die NASA vor. Die sogenannte „Mars Sample Return“-Mission soll die von Perseverance eingesammelte Mars-Proben mithilfe zweier kleiner Helikopter-Drohnen einsammeln und zur Erde zurückbringen. Und dann können fleißige Forscher in diesen Proben voller organischem Material nach Alien-Bakterien suchen. Klingt wie Science-Fiction, ist aber Realität. Einziger Wermutstropfen: Die Mars-Sample-Return-Mission wird noch einige Jahre auf sich warten lassen und womöglich erst in den 2030er Jahren erfolgen. 

Darstellung von Mars Sample Return
Mars Sample Return bringt organisches Material zurück (Quelle: NASA_ESA_JPL-Caltech)

Vielleicht müssen wir aber auch nicht so lange warten, denn wer weiß, was Perseverance vor Ort noch entdecken wird, denn die Untersuchungen im Jezero-Delta gehen weiter. Man könnte sagen: Die Schlinge um den finalen Durchbruch zieht sich immer weiter zu. Sunanda Sharma sagt: “Wenn dies eine Schatzsuche nach potenziellen Anzeichen für Leben auf einem anderen Planeten ist, dann ist organische Materie ein Anhaltspunkt. Und wir bekommen immer stärkere Hinweise, während wir uns durch das Delta bewegen.”

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Sensationelles Foto: Eine Tür auf dem Mars? 

Die Tür auf dem Mars

Dieses Foto vom Mars macht gerade die Runde. Handelt es sich hierbei tatsächlich um einen marsianischen Hauseingang? 

Die Fotos der Mars-Rover sorgen oft für viel Aufregung. Ein Klassiker ist das sogenannte Mars-Gesicht. Auf einem Foto des Orbiters Viking 1 aus dem Jahre 1976 sieht es verdächtig so aus, als gäbe es auf dem Mars eine Art Alien-Version der Osterinsel-Statuen. Doch mit besserer Bildtechnik wurde später klar, dass es sich einfach nur um einen ganz normalen Felsen handelt. 

Fotos des berühmten Mars-Gesichts
Nur eine Steinformation: Foto des Mars-Gesichts

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So ist das meistens mit den vermeintlich extraterrestrischen Bauwerken auf dem Mars. Dieses Mal sehen wir auf dem neuen Foto etwas, das aussieht wie eine Art Eingang, eine Tür auf dem Roten Planeten. Aufgenommen hat das Bild der NASA-Rover Curiosity, der mittlerweile schon ein Urgestein unter den Mars-Robotern ist. Er erkundet unseren Nachbarplaneten nun schon seit 2012, also seit zehn Jahren. Auf der Webseite der NASA lassen sich übrigens alle Fotos von Curiosity einsehen – es lohnt sich!

Die Tür auf dem Mars

Aber was ist denn nun mit der mysteriösen Mars-Tür? Zugegeben, das Ding sieht schon seltsam aus, die Formen scheinen sehr symmetrisch zu sein. Und mit sehr klaren, symmetrischen Formen verbindet man meist etwas künstlich Hergestelltes und keine natürliche Formation. In diesem Fall hilft es, einmal aus dem Bild herauszuzoomen. Unten seht ihr die Aufnahme von Curiosity in verschiedenen Zoom-Stufen. Es wird schnell klar, dass diese Mars-Tür sehr klein ist. Tatsächlich ist die Öffnung nur so groß, dass eine Katze gerade so hindurch passen würde. 

Die verschiedenen Perspektiven auf die Mars-Tür

Auf den Bildern ist zudem auch das Ende der Öffnung erkennbar. Es ist also relativ klar, dass es sich hier nicht um einen Gang handelt. Schade, unsere Alien-Fantasien müssen wir wohl direkt wieder begraben. Der Astronom und Schriftsteller Stuart Atkinson schreibt bei Twitter: “Nein, Curiosity hat keine Geheimtür auf dem Mars gefunden, die zu einer Marskammer, einer Gruft oder einem Einkaufszentrum führt. Es ist nur ein Riss im alten Gestein.”

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Was ist ein Scherbruch auf dem Mars?

Bleibt aber dennoch die Frage, wie eine solch kuriose symmetrische Formation entstanden ist? Die wahrscheinliche Erklärung ist ein bestimmter geologischer Prozess. Es ist zum Beispiel bekannt, dass es auf dem Mars heftige Beben gibt, also keine Erdbeben sondern Marsbeben. Erst am 4. Mai diesen Jahres wurde wieder ein starkes Marsbeben aufgezeichnet.

Aufzeichnung des Marsbebens im Mai 2022

Wenn es bei einem solchen Beben zu solch geformten Rissen im Gestein kommt, bezeichnet man das als Scherbruch. Vielleicht ist diese Marstür erst am 4. Mai durch das jüngste Marsbeben als marsianischer Scherbruch entstanden. Dies ist natürlich nur eine Hypothese, aber sie ist doch wesentlich wahrscheinlicher, als dass Marsmenschen eine winzige Tür ins Gestein gemeißelt haben. Auch wenn das natürlich die spannendere Erklärung wäre.

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Eine Blume auf dem Mars

Blume auf dem Mars

Eine Blume auf dem Mars – die ist jetzt auf einem neuen Foto des Curiosity-Rover zu erkennen. Was hat der Rover da wirklich fotografiert und wie kommt diese seltsame Form zustande?


In den letzten Wochen lag der Fokus der Mars-Erforschung vor allem auf den Bildern des neuen Rovers Perseverance und des kleinen Helikopters Ingenuity. Dabei wird aber oft vergessen, dass auch noch andere Rover derzeit auf dem Mars rumtuckern, nämlich der NASA-Rover Curiosity und der chinesische Rover Zhurong. Und die liefern natürlich auch aufregende Bilder – zum Beispiel dieses hier von Curiosity. 

Blume auf dem Mars
Mineralienformation auf dem Mars

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Die kuriose Formation sieht tatsächlich aus wie eine Blume. Ein bisschen erinnert es an eine Art versteinerte Koralle. So weit hergeholt ist dieser Gedanke vermutlich nicht, denn mittlerweile gehen fast alle Wissenschaftler davon aus, dass der Mars früher von gigantischen Ozeanen überzogen war. Da könnte doch irgendeine marsianische Alien-Koralle übrig geblieben sein, oder? Nein, leider nicht. Denn das Curiosity-Forscherteam hat verkündet, dass es sich um eine mineralische Formation handelt, um genau zu sein: um einen diagenetischen Kristallcluster. 

Es könnte einst Wasser auf dem Mars gegeben haben.

Mineralien statt Blumenstrauß

Dabei handelt es sich um eine spezielle Mineralienformation, die einst in das marsianische Gestein eingebettet war. Dieses ist aber nach und nach erodiert – und übrig blieb die Mineralansammlung. Die ist relativ immun gegen Erosion und hat das Gestein, in das sie eingebettet war, überdauert. Man bezeichnet das auch als Konkretion. Ähnliche geologische Formationen hat man auf dem Mars schon öfter fotografiert. Der Rover Opportunity hat 2004 dieses berühmte Foto von den sogenannten Mars-Blaubeeren gemacht. 

Blaubeeren auf dem Mars
Blaubeeren auf dem Mars?

Aber Ihr ahnt es schon: Blaubeermuffins auf dem Mars können wir uns abschminken. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um saftige Beeren, sondern ebenfalls um Mineralien. Und diese Mars-Blaubeeren entstehen genau so wie die Mars-Blume, nämlich durch Verdichtung von Mineralien. Und auch um unsere Blume herum sehen wir kugelförmige Konkretionen, die eher den Blaubeeren zu ähneln scheinen. Man könnte vermuten, dass diese Blumenform außergewöhnlich ist.

Aber wie hat Curiosity diese Aufnahme überhaupt gemacht? Ganz einfach: mit dem Mars Hand Lens Imager. Das ist eine hochauflösende Kamera am vorderen Armende von Curiosity. Der Mars Hand Lens Imager dient als eine Art Mikroskop und ist zur optischen Untersuchung von sehr kleinen Strukturen gedacht. Auf der Website der NASA findet Ihr übrigens eine Galerie mit allen Mars Hand Lens Imager Bildern und da sind wirklich einige faszinierende dabei. 

ExoMars
Rover auf dem Mars

Hoffnung auf Spuren von Leben auf dem Mars

Man hatte sich weitere Durchbrüche in der Suche nach Leben auf dem Mars durch den neuen Rover ExoMars erhofft. Der Fokus von ExoMars liegt auf der Exobiologie, das heißt, der Rover sollte den Marsboden analysieren im Hinblick auf Zeichen für außerirdisches Leben. Denn, wenn es stimmt, dass der Mars früher lebensfreundlich war, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich irgendwo zumindest noch Rückstände von Leben finden lassen.

Noch mehr Informationen über die tollen Mineralienformationen auf dem Mars erfahrt Ihr in diesem Video:

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