Technosignaturen: Hinweise auf Alien-Zivilisationen entdeckt?

Alien vor einem Teleskop

Wurden Technosignaturen von Alien-Zivilisationen durch einen fortschrittlichen Algorithmus einer Künstlichen Intelligenz entdeckt? Ob wir wirklich eine Nachricht von E.T. empfangen haben und wie weit diese potentiellen Alien-Welten entfernt sind. 

Kennt Ihr dieses Gefühl, wenn man in den Nachthimmel schaut, all die tausenden funkelnden Sterne sieht, Lichtjahre entfernte Sonnen und einfach fasziniert ist und irgendwie demütig wird? Dabei sind diese paar tausend Sterne, die wir am Nachthimmel sehen nur ein winziger Bruchteil all jener Sterne, die es in der Milchstraße gibt. In einer absolut sternklaren Nacht können wir nur knapp 4500 Sterne mit bloßem Auge sehen. In der Milchstraße gibt es aber wohl mindestens 200 Milliarden. Und schon diese winzige Anzahl unserer sichtbaren Nachbarsterne lässt uns fühlen, wie klein wir sind und wie gigantisch groß der Kosmos ist.

Wird verarbeitet …
Erledigt! Sie sind auf der Liste.

Und da stellt sich automatisch die Frage: Lebt in einem dieser fast unzählbar vielen Sternsysteme auf einem Exoplaneten oder Exomond eine außerirdische Zivilisation? Die auch wie wir Signale in den Weltraum schickt? Bei der schieren Masse an Planeten in unserer Galaxis müsste das statistisch der Fall sein, aber mit potentiellen Kandidaten für empfangene Alien-Signale sieht es bislang eher mau ist. 

Technosignaturen: Das WOW-Signal

Eines der bekannteren Signale mit potentiellem außerirdischem Ursprung ist das WOW-Signal, das 1977 empfangen wurde und dessen Ursprung bis heute ungeklärt ist. Es gibt aber seit einigen Monaten Hinweise darauf, dass es aus einem Sternsystem stammt, in dem es einen erdähnlichen Exoplaneten gibt. Aber ein definitiver Beweis für einen Alien-Ursprung steht weiterhin aus. 

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Andere vielversprechende Signale stellen sich oftmals als irdische Interferenzen heraus; wir werden von unserer eigenen Technik hereingelegt. Der Radioastronom Steve Croft sagt: “Die Mehrheit der von uns detektierten Signale kommt von unserer eigenen Technologie – GPS-Satelliten, dem Mobilfunk, etc. Die Suche nach Technosignaturen von einer fremden Zivilisation ähnelt daher der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.”

Bei all den Daten, die wir bereits über das beobachtbare Universum gesammelt haben, ist das wirklich unglaublich. Radioteleskope wie MeerKAT in Südafrika produzieren wöchentlich Terabyte an Daten, müsste da nicht irgendwoein klitzekleines Lebenszeichen einer außerirdischen Zivilisation drin sein? 

Die Jagd nach Technosignaturen

Einige Forscher hatten genau den gleichen Gedanken, also dass in den gewaltigen Datenmengen vielleicht irgendetwas versteckt ist, das wir schlicht übersehen haben. Deswegen haben sie sich einfach mal die Aufzeichnungen von 480 Stunden Beobachtungszeit des Green Bank Radioteleskops vorgenommen. Dieses Radioteleskop hat im Auftrag des SETI Breakthrough Projekts über 800 Sterne genau beobachtet und im Radiobereich belauscht. Augenscheinlich haben sie dabei aber keine Technosignatur, also keinen Hinweis auf eine Alien-Zivilisation gefunden. Aber bisher wurden die Daten auch nur manuell ausgelesen und wie wir wissen sind Menschen fehlbar.

Das Green Bank Radioteleskop
Aliens im Blick: das Green-Bank-Radioteleskop

Doch nun hat man erstmals ein neuartiges KI-System über die Daten schauen lassen und was man da entdeckt hat, ist im wahrsten Sinne des Wortes nicht von dieser Welt. Das KI-System kann Radiodaten gründlicher als je zuvor durchsuchen und dabei selbst schwächere Technosignaturen aus starkem Grundrauschen filtern. Das ist möglich durch hintereinander geschaltete lernfähige Algorithmen, deswegen kann man hier auch mit Fug und Recht von Künstlicher Intelligenz sprechen, auch wenn der Begriff mittlerweile fast inflationär verwendet wird. 

Das erste KI-System, ein sogenannter Autoencoder, wird anhand von absichtlich in Rohdaten eingefügten Signalen auf die typischen Merkmale von Technosignaturen trainiert. Das ist natürlich kein perfektes System, da wir noch gar nicht genau wissen, wie Alien-Technosignaturen aussehen würden, aber wenn sie auch nur annähernd ähnlich wären zu den Signalen, die wir permanent in den Weltraum senden, dann kann man die KI darauf trainieren. 

Außerdem kann man davon ausgehen, dass solche Technosignaturen eine enge Bandbreite hätten und einen sehr punktuellen Ursprung, eben ausgehend von einem bestimmten Sternsystem. Dieses Wissen überträgt die KI dann auf einen zweiten Algorithmus, den sogenannten Random Forest Classifier. Der identifiziert dann potenzielle Alien-Signale in den Rohdaten. Die KI hat nun fleißig die Daten des Green Bank Teleskops durchforstet, immerhin 150 Terabyte – und tatsächlich hat sie eine geheime Alien-Videobotschaft in den Daten entdeckt: acht Radiosignale, die typische Merkmale von Technosignaturen aufweisen und die vorher von Forschern und älteren Algorithmen übersehen wurden. In den 150 Terabyte haben sich also acht potentielle Alien-Signal-Kandidaten verborgen, die wir ohne bessere Technik niemals gefunden hätten – unglaublich, oder? In der zu den Erkenntnissen veröffentlichten Forschungsarbeit heißt es: “Diese acht als interessant eingestuften Signale kommen von fünf verschiedenen Sternen, die zwischen 30 und 90 Lichtjahren von uns entfernt liegen.” 

Technosignaturen in fremden Sternsystemen

Diese Sternsysteme befinden sich in unserer direkten galaktischen Nachbarschaft. Und bei gleich acht potentiellen Techno-Signaturen sind die Chancen gar nicht so schlecht, dass hier wirklich die Signale einer außerirdischen Zivilisation dabei sind. Alle acht Radiopulse haben die mutmaßlich für Technosignaturen typische geringe Frequenzbreite und waren vom Green Bank Teleskop nur wahrnehmbar, wenn es direkt auf das jeweilige Sternsystem gerichtet war. 

Die achte potentiellen Technosignaturen
Alien-Alarm: Die achte potentiellen Technosignaturen

Das klingt alles sehr vielversprechend, einziger Wermutstropfen ist, dass die acht Signale seitdem nicht mehr replizierbar waren. Bei einem erneuten Scan der Sternsysteme konnten keine derartigen Radiopulse mehr wahrgenommen werden. Aber die fünf Sterne sollen weiter im Auge behalten werden und wenn eine dortige Alien-Zivilisation sich entscheidet, noch mal einen Radiopuls zu senden, werden wir es mitkriegen. Oder auch nicht, wenn es sich hier doch um Interferenzen handelt, was natürlich immer möglich ist. Der Gedanke, dass diese Daten fast in einem staubigen Ordner im Schrank verschwunden wären und wir nur durch nochmaliges Scannen mit besseren Algorithmen diesen spannenden Fund gemacht haben, kann einen schon nervös machen. Wer weiß, was wir entdecken, wenn diese neue KI sich die tausenden von Terabyte vornimmt, die bei anderen Observatorien noch so in der Datenbank schlummern. 

Und genau das ist geplant, das Forscherteam will die neuartige KI nun auch auf die Daten anderer Radioteleskope anwenden. Als nächstes soll die eben schon erwähnte MeerKat-Radioteleskopanlage in Südafrika an der Reihe sein und das wird die Chancen auf den Fund einer Alien-Botschaft immens erhöhen. Der beteiligte Astronom Peter Ma sagt: “Wir erweitern unsere Suche damit auf rund eine Million Sterne. Dies wird uns bei der Suche nach Antworten auf die Frage helfen, ob wir allein im Universum sind.” Die Chancen stehen also so gut wie noch nie zuvor, außerirdische Signale zu finden – wir können optimistisch sein, dass dies dank besserer Algorithmen noch zu unseren Lebzeiten geschehen wird. 

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