Außerirdische: Werden wir sie in den nächsten Jahren entdecken?

Darstellung Alien vor der Milchstrasse

Wir stehen kurz davor, außerirdisches Leben zu entdecken. Das behauptet ein Schweizer Forscher und seine Argumentation ist ziemlich überzeugend.

Die Frage, ob es außerirdisches Leben gibt, beschäftigt die Menschheit schon seit sehr langer Zeit. Bereits im Jahre 1877 beobachtete der italienische Astronom Giovanni Schiaparelli den Mars und fertigte eine Karte von Kanälen auf der Planetenoberfläche an, woraufhin eine Diskussion darüber ausbrach, ob wir die Bauwerke anderer Lebewesen sehen. 

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Die Mars-Karte von Schiaparelli
Schiaparellis Karte vom Mars (Meyers Konversationslexikon)

Heute weiß man, dass diese vermeintlichen Kanäle natürlichen geologischen Ursprungs sind. Aber die Geschichte zeigt, dass die Frage nach Leben auf anderen Himmelskörpern die Menschen schon lange umtreibt. Klären wir erst mal die Ausgangsposition. Wir leben auf einem Planeten in einem Sonnensystem, das schon direkt mehrere Kandidaten für Alien-Leben beherbergt. Vor allem die Monde der Gasriesen Jupiter und Saturn scheinen vielversprechende Kandidaten zu sein. Dieses Sonnensystem wiederum ist aber nur eines von mindestens 200 Milliarden in der Milchstraße. 200 Milliarden Sterne, vermutlich sogar mehr, und im Schnitt drehen sich um jeden davon ein paar Planeten. Wir müssen alleine in unserer Galaxis wohl mindestens mit 400 bis 500 Milliarden Planeten rechnen, hinzu kommen dann noch Monde, Zwergplaneten und größere Asteroiden und Kometen, auf denen sich ja theoretisch auch Leben bilden könnte. Aber da hört es noch nicht auf – unsere Galaxis, die Milchstraße, ist auch nur eine von 100 Milliarden Galaxien, es gibt sogar schon Schätzungen von über eine Billion Galaxien im Kosmos. Angesichts dieser schieren Größe ist es undenkbar, dass die Erde der einzige Planet mit Leben ist.

Darstellung eines Exoplaneten vor einem Stern
Exoplanet: Gibt es hier außerirdisches Leben?

In unserer Galaxis wimmelt es von Leben

Denn, wenn man noch mit Erwägung zieht, dass Leben ja auch anders aufgebaut sein könnte als hier, dann werden auch aus exotischen Planeten, etwa mit einer Methanatmosphäre oder Ozeanen aus für uns giftigen Materialien, potentiell bewohnte Welten. Also könnte man sagen: Es wimmelt in unserer Galaxis vor Leben. Ob dieses Leben nach unseren Maßstäben intelligent ist und zur Kommunikation oder sogar zu Weltraumreisen fähig wäre, das ist eine ganz andere Frage. 

Leben an sich mag nichts besonderes sein, aber, dass wir ein Bewusstsein entwickeln können und über den Kosmos philosophieren können – das ist schon nicht schlecht. Wie der berühmte Philosoph Carl Sagan gesagt hat: “Wir sind eine Möglichkeit für den Kosmos, sich selbst zu erkennen.” Jeder neue Mensch ist ein neuer Weg für den Kosmos, sich selbst zu erkennen. Jedenfalls haben wir von diesem außerirdischen Leben, das ja, nach allem, was wir jetzt gehört haben, sehr wahrscheinlich existiert, noch nichts gefunden. Es existieren natürlich jede Menge Aufnahmen von UFO-Sichtungen, aber ganz ehrlich, keine davon taugt als Beweis für Aliens. UFO heißt ja erst mal nur unbekanntes Flugobjekt und es gibt tatsächlich Aufnahmen, die nicht gefälscht sind und wirklich rätselhafte Dinge zeigen, doch ist die wesentlich naheliegendere Erklärung, dass es sich hier um Militärtechnologie handelt, von der wir Normalos einfach nichts wissen. 

Kurz davor Aliens zu finden

Die Erklärung wiederum, dass hier Aliens aus Lichtjahre entfernten Sternsystemen rumschwirren und uns trotz ihrer technologischen Überlegenheit mit schlechten Handykamers vor allem in ländlichen Gebieten der USA fotografieren lassen und ansonsten nichts tun, ist dann nicht so richtig überzeugend. Andere UFO-Sichtungen, die von vielen YouTube-Kanälen zum Beispiel auf diesem Bild des James-Webb-Teleskops behauptet werden, sind einfach Bildfehler oder kleinere Asteroiden und Kometen, die durchs Bild gehuscht sind. Gut, aber wir wollen ja jetzt wirklich Aliens entdecken und da kommt diese Vorhersage des schweizer Forschers Dr. Sascha Quanz von der Eidgenössischen Technischen Hochschule gerade richtig, denn er sagt, dass wir kurz davor sind, Alien-Leben zu finden. 

Meteorit

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Er setzt das zeitliche Limit bis zum Jahr 2047 – bis dahin sei seiner Meinung nach Alien-Leben entdeckt. Wenn er Recht hat, würden die meisten von uns das also noch mitbekommen. Er sagt: “1995 hat mein Kollege Didier Queloz den ersten Planeten außerhalb des Sonnensystems entdeckt. Heute sind mehr als 5.000 Exoplaneten bekannt, und wir entdecken täglich neue.” Die Anzahl der entdeckten Exoplaneten geht wirklich in einer exponentiellen Geschwindigkeit nach oben. Während in den Anfangsjahren jeder neu entdeckte Planet außerhalb des Sonnensystems eine Sensation war, kommen mittlerweile wirklich täglich News rein wie “Potentielle Exo-Erde in anderem System entdeckt” – sein Argument ist, dass alleine die Statistik gebietet, dass bei dieser zunehmenden Anzahl bald ein Planet dabei sein muss, auf dem wir Anzeichen von Leben aufspüren können. 

Annahme: Teleskop in Chile wird Außerirdische entdecken

Aber interessanterweise denkt er nicht, dass das James-Webb-Teleskop das schaffen wird. In der wissenschaftlichen Community existiert ein wenig Streit darüber, ob James Webb dazu in der Lage ist, kleinere erdähnliche Exoplaneten samt Atmosphärenstruktur ausfindig zu machen. Größere Gasplaneten sind kein Problem, aber da gibt es wohl eher kein Leben. Laut Sascha Quanz wird das Alien-Leben wohl eher mit Teleskopen auf der Erde entdeckt werden. Derzeit wird an einem leistungsstarken Spektrograph und einem kontrastreichen Imager für das Metis-Telekop gearbeitet, das wiederum mit seinem 39-Meter-Spiegel und hochempfindlichen Instrumenten den Grundstein für das „Extremly Large Teleskocope“, kurz ELT, in Chile bildet. Mit diesen Ergänzungen könnte das ELT in der Lage sein, die Atmosphäre von kleineren erdähnlichen Exoplaneten zu analysieren. Außerdem plant die eidgenössische technische Hochschule derzeit gemeinsam mit der ESA das Projekt Large Interferometer for Exoplanets, kurz Life, dessen einziger Zweck es sein soll, Missionen auf die Beine zu stellen, die Exoplanetenatmosphären analysieren soll. Ich empfehle euch übrigens, mal auf die Website des LIFE-Projekts zu gehen, dort kann man sehr schön die typischen Atmosphärenzusammensetzungen von bestimmten von Exoplaneten anschauen. 

Foto des Extremely Large Telescope (ELT) in Chile
Extremely Large Telescope (ELT) in Chile: Findet es bald Aliens?

Unsere technologischen Fortschritte machen also wirklich Hoffnung, dass die Entdeckung von außerirdischem Leben kurz bevor steht. Aber: Vermutlich ist das James-Webb-Teleskop sehr wohl in der Lage, solche Biosignaturen auf anderen Planeten zu entdecken. Es stimmt zwar: James Webb wurde nicht primär für die Suche nach Leben konzipiert, so dass das Teleskop nur die näher gelegenen potenziell bewohnbaren Welten unter die Lupe nehmen kann. Es kann auch nur Veränderungen der atmosphärischen Werte von Kohlendioxid, Methan und Wasserdampf feststellen. Bestimmte Kombinationen dieser Gase können aber auf Leben hindeuten, James Webb ist nur leider nicht in der Lage, das Vorhandensein von ungebundenem Sauerstoff zu erkennen, der das stärkste Signal für Leben wäre. Und bisher hat es nur Gas-Exoplaneten ins Visier genommen. Aber schon sehr bald soll es seine Augen auf den Planeten TRAPPIST-1e richten, einen möglicherweise bewohnbaren Planeten von der Größe der Erde, der nur 39 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Das TRAPPIST-1-System ist vielleicht der vielversprechendste Ort für außerirdisches Leben, den wir kennen. Es enthält sieben erdähnliche Exoplaneten und wenn James Webb hier genauer hinschaut, ist das vermutlich die größte Chance für die Entdeckung von außerirdischem Leben, die es in der Menschheitsgeschichte jemals gab. James Webb ist so leistungsstark, dass es vielleicht sogar Informationen nicht nur über die Atmosphäre von Exoplaneten, sondern sogar über deren Oberfläche gewinnen könnte. Auf der Erde zum Beispiel fangen das Chlorophyll und andere Pigmente, die Pflanzen und Algen für die Photosynthese verwenden, bestimmte Wellenlängen des Lichts ein. Diese Pigmente erzeugen charakteristische Farben, die vor allem mit Hilfe einer empfindlichen Infrarotkamera erkannt werden können. Wie es der Zufall so will, ist James Webb ein Infrarot-Weltraumteleskop. Würde man diese Farbe von der Oberfläche eines fernen Planeten reflektiert sehen, wäre dies ein möglicher Hinweis auf das Vorhandensein von Alien-Chlorophyll.

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